Sonntag, 6. Dezember 2009

Rückblick "SOL"

Bei Rückblick auf die letzten zwei Wochen „Selbst Organisiertes Lernen“, in denen die ersten Klassen das sogenannte SOL besuchten, versuche ich sowohl die positiven als auch negativen Punkte zu beleuchten. Leider haben für mich eher negativen herausgeleuchtet. Frau Berchbühl hat uns in den jeweiligen Stunden über eine zu lange Zeitdauer Frontalunterricht erteilt, der nur für Gruppenarbeiten unterbrochen wurde. In jenen Arbeiten eigneten wir uns kein neues Wissen an, sondern wendeten die sogenannte Strukturlegetechnik an. Mir persönlich haben jene Stunden gar nichts gebracht. Frau Brechbühls Bemühungen mögen vielleicht gross gewesen sein, das Endprodukt leider nicht. Oft trat während den Stunden Langeweile auf und man verlor sich schnell in Kritzeleien auf den zu hundert ausgeteilten Zetteln. Da hat mir die Anwendung währen den Lektionen schon besser gefallen. Sie waren ab und zu nicht schlecht in den Unterricht integriert, doch es war meistens zu theoretisch. Mir war das Meiste schon vorher bewusst gewesen und wenn, dann war es etwas zum Selbstausprobieren, was ich nicht in Absicht habe, um zusetzten. Insgesamt betrachte ich den Kurs im Nachhinein als sehr überflüssig und sehe darum auch nichts, das man verbessern könnte. Ich habe etwas Interessanteres vorgestellt, bin aber leider enttäuscht worden. Auch erschien es mir, als wäre die Lehrperson als Dozentin an einer Uni besser aufgehoben, da dort auch Interesse vorhanden ist.

Fazit:
- zu theoretisch, zu wenig praktisch
- zu frontal
- wenig neue Innovationen, alles schon bekannt
- falscher Lehrkörper

Ein guter Punkt hatte der Kurs schon: Man weiss, wie man es eben nicht machen sollte.

Sonntag, 22. November 2009

"Wir lachen viel im Schulzimmer" - Tagesanzeiger 26.9.09

Monica Müller interviewte am 26.9.09 anlässlich dem zwanzigjährigen Bestehen des schweizerisch-italienischem Kunstgymnasium zwei Lehrerinnen des Liceo Artistico zu den speziellen Verhältnissen an der Schule. Gabriella Lanfranchi und Loris Scola erzählten von ihren Erfahrungen im Schulalltags. Frau Scola, welche Mathematik lehrt, erklärte, wie schwierig es manchmal sei, Mathematik effizient zu lehren. Da das Fach ab dem zweiten Jahr auf Italienisch unterrichtet wird, steige zum Glück das Interesse der Schüler und der Unterricht, der in Halbklassen geführt wird, wird für viele neu zugänglich. Ihr gefällt vor allem die familiäre Atmosphäre, zu der auch Hausabwart Nicola D’Aguanno beiträgt. Die lockere Stimmung liegt ihr sehr am Herzen, so berichtete sie zum Beispiel von einem witzigen Erlebnis während der Schulstunde. Sie habe im „Liceo eine Heimat gefunden.“ Auch Frau Lanfranchi stimmt mit Frau Scolas Meinung völlig überein, sie, die am Liceo Italienisch unterrichtet. Auch berrichtete sie von der Konfrontation zwischen schweizerischen und italienischen Lehrer: Acht italienische werden von Italien jeweils für fünf Jahre ans Liceo geschickt. Das eröffnet allen neue Blickwinkel. Einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es, wie Frau Scola findet, leider doch: Immer weniger Kinder von Gastarbeitern finden den Weg ins Liceo, obwohl jenes hauptsächlich für sie geschaffen wurde.

Ich habe vieles, dass mir nicht relevant für das Verständnis erschien, weggelassen, so auch die Interview-Form. Mir persönlich hat der Artikel sehr gut gefallen, da die beiden Lehrerinnen, das Klima am Liceo gut wiedergeben.

Sonntag, 15. November 2009

Bewertungen

Lisa

Ich finde, dass du ein aussergewöhnlich schönes Zitat ausgewählt hat und dass es gut zu dem Inhalt deines Blogeintrages gepasst hat. Leider schlichen sich ein paar kleine Fehler ein, was jedoch nicht gross stört. Der Still ist sehr fliessend, man bleibt nicht stecken, was natürlich gut ankommt. Ein bisschen schade fand ich, dass du nur über die erste Woche berichtet hast, wo doch in der zweiten mindestens so viel passiert ist ...
So wie ich das einzuschätzen versuche, hast du dafür eher ein bisschen weniger gebraucht als eine halbe Stunde (wenn nicht, entschuldige!), was ich an den vielen Zwischenräume merke.
Mein Fazit: 4.75


Steffi

Hut ab, Steffi, du hast wieder einmal mich mit deinem charmanten Schreibstil verzaubert. Auch hast du viele Ereignisse geschildert, die ich teile, was meiner Bewertung leider etwas das Unparteiische nimmt. Ich hoffe jedoch deinen Eintrag genügend objektiv bewerten zu können. Was mich stört, ist, dass das Zitat keinen Verweis hat. Dem Umfang nach hast du sicher mehr als eine halbe Stunde dafür aufgewendet. Ich habe nicht viel zu meckern, ausser vielleicht eben, dass die Quelle nicht angegeben wurde.
Mein Fazit: 5.5

Sonntag, 8. November 2009

"Man muss die Welt nicht verstehen, man muss sich nur darin zurecht finden."

„Man muss die Welt nicht verstehen, man muss sich nur darin zurechtfinden.“ – Albert Einstein

Wie recht doch Albert Einstein mit seinem Ausspruch „Man muss die Welt nicht verstehen, man muss sich nur darin zurecht finden.“ (und das nicht nur im übertragenen Sinn) hat. Das wurde allen spätestens in der zweiten Woche klar, in der wir uns bei italienischen Gastfamilien aufhielten. Für jene, die nicht zweisprachig Italienisch/Deutsch aufgewachsen waren – wie die Hälfte der Klasse – wurde die Kommunikation zu etwas viel komplexerem, als man gedacht hatte. Wie man schnell bemerkt hatte, reichen nur drei entschlossene „Nein, danke“, wenn man satt war (wenn überhaupt). Doch auch bei Missverständnisse konnte man sich mit Händen und Füssen verständigen. Auch die italienische Kultur wurde uns näher gebracht: Vom im Sekundentakt gebrauchten Handy bis zum mit Liebe zubereitetem Essen war alles dabei, was einen Schweizer von Italien (nicht) erwartet.
Wohingegen wir in der ersten Woche mehr das Zusammensein in der Klasse geniessen konnten – das im in der schönen Stadt Varese, nahe an der Grenze zur Schweiz – lernten wir in der zweiten Woche in Bisuschio uns in einer völlig anderen Welt zurechtzufinden.
Das Augenmerk möchte ich nicht auf das Besuchen verschiedener Sehenswürdigkeiten legen, nein, auf die Art, wie unbeschwert man sich mit den Italiener anfreunden und sie verstehen konnte.
Zurechtfinden, wie Albert Einstein sagte, ist nämlich gar nicht so schwer. Bei mir klappte dies nach anfänglichen Missverständnissen sehr gut. So begann ich mich zurechtzufinden, ohne dass ich jene Welt verstehen musste. Denn auf was es ankommt, ist Offenheit. Man muss nicht verstehen warum der Korrespondent immer an seinem Handy hing. Man muss nur damit klarkommen, offen dafür sein.
An jener Offenheit fehlt es den Italiener eindeutig nicht. Die Familie meines Korrespondenten und natürlich er selber nahmen mich sehr freundlich auf. Und schon bald war das eingetreten, was mir der Nonno aufgetragen hatte: Ich fühlte mich richtig wohl.
In jener Woche lernte ich den italienischen Alltag von allen Seiten kennen: Das Auto (der ewige Begleiter), italienisches (lautes) Fussball, freie Nachmittage und lautes Lachen.
Nach dieser erlebnisreichen Zeit kann jeder glücklich zurück- und vorausschauen, denn bald kommen unsere Korrespondenten zu uns in die Schweiz. Ich freue mich schon auf weitere Erfahrungen und auf eine weitere schöne Zeit, so wie ich sie erlebt habe.

Sonntag, 27. September 2009

Rezept in Märchenform

Ich habe das allseits beliebte Rezept für Niddelzätli in Märchenform umgeschrieben. Das Original-Rezept kann man im TipTopf nachschlagen.


Es war einmal eine Kondensmilch, die sehr stolz darüber war, dass sie 250 g wog und dazu noch gezuckert war. Eines Tages kam der grossartige Magier Koch und erzählte der Kondensmilch von einem Land namens „Pfanne“. Die Kondensmilch war entzückt, denn sie hat vernommen, dass in diesem Land die Butter, eine 100 g schwere Freundin und ihre grosse Liebe, der Zucker (der übrigens stattliche 200 g schwer war) weilten. Der grosse Magier Koch zauberte sie in das wundervolle und angenehm warme Land. Das Wiedersehen war freudig, sodass sich die drei Freunde schnell vermischten. Der grosse Magier rührte lange unter Gemurmel, sodass die Freude noch länger andauern konnte. Er wollte so das selig machende Glück erschaffen. Nach 15 Minuten war es soweit. Die Masse hatte eine hellbraune Farbe angenommen und es bedurfte 2 EL Wasser, um die Freude zu vervollkommnen. Er zauberte die Masse in ein kühles Land namens „Blech“. Dort liess er die Freunde ruhen und siehe da: Als er die ausgekühlte Masse in kleine Würfel schnitt, konnte er das selige Glück auf der Zunge zergehen lassen. Die Freunde lebten bis ans Ende ihrer Tage im Land „Blech“. Und wenn sie nicht vom Magier aufgegessen wurden, dann sind sie heute noch glücklich.
Ich habe das allseits beliebte Rezept für Niddeltäfeli in Märchenfrom verfasst. Das richtige Resept kann man im TipTopf nachschlagen.


Es war einmal eine Kondensmilch, die sehr stolz darüber war, dass sie 250 g wog und dazu noch gezuckert war. Eines Tages kam der grossartige Magier Koch und erzählte der Kondensmilch von einem Land namens „Pfanne“. Die Kondensmilch war entzückt, denn sie hat vernommen, dass in diesem Land die Butter, eine 100 g schwere Freundin und ihre grosse Liebe, der Zucker (der übrigens stattliche 200 g schwer war) weilten. Der grosse Magier Koch zauberte sie in das wundervolle und angenehm warme Land. Das Wiedersehen war freudig, sodass sich die drei Freunde schnell vermischten. Der grosse Magier rührte lange unter Gemurmel, sodass die Freude noch länger andauern konnte. Er wollte so das selig machende Glück erschaffen. Nach 15 Minuten war es soweit. Die Masse hatte eine hellbraune Farbe angenommen und es bedurfte 2 EL Wasser, um die Freude zu vervollkommnen. Er zauberte die Masse in ein kühles Land namens „Blech“. Dort liess er die Freunde ruhen und siehe da: Als er die ausgekühlte Masse in kleine Würfel schnitt, konnte er das selige Glück auf der Zunge zergehen lassen. Die Freunde lebten bis ans Ende ihrer Tage im Land „Blech“. Und wenn sie nicht vom Magier aufgegessen wurden, dann sind sie heute noch glücklich.

Ein Rezept in der Märchenform

Ich habe das allseits beliebte Rezept für Niddeltäfeli in Märchenfrom verfasst. Das richtige Resept kann man im TipTopf nachschlagen.


Es war einmal eine Kondensmilch, die sehr stolz darüber war, dass sie 250 g wog und dazu noch gezuckert war. Eines Tages kam der grossartige Magier Koch und erzählte der Kondensmilch von einem Land namens „Pfanne“. Die Kondensmilch war entzückt, denn sie hat vernommen, dass in diesem Land die Butter, eine 100 g schwere Freundin und ihre grosse Liebe, der Zucker (der übrigens stattliche 200 g schwer war) weilten. Der grosse Magier Koch zauberte sie in das wundervolle und angenehm warme Land. Das Wiedersehen war freudig, sodass sich die drei Freunde schnell vermischten. Der grosse Magier rührte lange unter Gemurmel, sodass die Freude noch länger andauern konnte. Er wollte so das selig machende Glück erschaffen. Nach 15 Minuten war es soweit. Die Masse hatte eine hellbraune Farbe angenommen und es bedurfte 2 EL Wasser, um die Freude zu vervollkommnen. Er zauberte die Masse in ein kühles Land namens „Blech“. Dort liess er die Freunde ruhen und siehe da: Als er die ausgekühlte Masse in kleine Würfel schnitt, konnte er das selige Glück auf der Zunge zergehen lassen. Die Freunde lebten bis ans Ende ihrer Tage im Land „Blech“. Und wenn sie nicht vom Magier aufgegessen wurden, dann sind sie heute noch glücklich.

Sonntag, 20. September 2009

Besprochene Punkte

Mein Auftrag für diese Woche war, Nora den Stoff zu vermitteln den wir durchgenommen haben, bevor sie gekommen ist. Ich werde die wichtigsten Punkte anschliessend auflisten, so dass man sieht, was wir miteinander besprochen haben.
  • Dossier über Textualitätshinweise
  • die verschiedenen Texte (Dracula, Gedichte und Werke von Thomas Bernhard)
  • Text und Bild
Falls man noch einen Punkt anmerken möchte, so kann man das gerne mittels einem Kommentar machen. Vielen Dank.

Sonntag, 13. September 2009

Blog: Zwischen Spass und Ernst

Im heutigen Zeitalter ist eines der wichtigsten Kommunikationsmittel das Internet. Facebook, Netlog, verschiedene Blogs – jeder kennt sie. Und jeder hat seine eigene Meinung. „Einfach, schnell und unkompliziert“ tönt es von der einen Seite, „Gefährlich und Privatsphäre entziehend“ von der anderen. Ich möchte zu Beginn die beiden Seiten näher beleuchten:

Pascal Grob hat einen Blog auf blogspot.com – www.fashinbitsandbobs.blogspot.com (übrigens meiner und auch Steffis Geheimtip). Er präsentiert dort seinen Modegeschmack mittels verschiedener Beispielen. Fotos im Grossformat, angenehmes Layout, spannende Einträge. Schnell und unkompliziert sicher, aber ist dies au wirklich ungefährlich?

Nehmen wir an (rein hypothetisch), Melinda B. würde in ihrem Blog etwas Provokatives schreiben, dass objektiv gesehen ihre Neutralität nähme. Zum Beispiel wäre ihr Auftrag von der Schule aus gewesen, einen provokativen Blogeintrag zu verfassen. Allen, die Melinda gekannt hätten, wäre klar gewesen, dass sie dies nicht ihre Meinung sei, sondern einfach nur die Meinung, die sie für das Schulprojekt zu vertreten habe. Doch wenn Melinda in zehn Jahre studierte Journalistin wäre und eine neutrale Position einnehmen sollte, könnte dieser eine Blogeintrag (sofern sie ihn nicht gelöscht hätte) ihr Schwierigkeiten bereiten.

Ich bin der Meinung, dass Blogs einen sehr hohen Unterhaltungswert haben, aber auch, dass man genau beachten soll, was man schreibt. Ein Blog kann ein weiteres Medium sein, etwas zu schreiben, was einem gerade beschäftigt. Auch ist es ein unkomplizierter Weg, sich über etwas zu informieren, wie zum Beispiel über persönliche Gedanken zu Modetrends, wie eben beim Blog von Pascal Grob. Darum gilt für mich: Bloggen ja, aber gewusst wie.

Sonntag, 6. September 2009

Schlüsselwörter

Semantik
Semantik ist die Lehre der Bedeutung von Zeichen (aus dem griechischen semainein „bezeichnen“)

Unter Zeichen muss man sich, wenn wir im Sinne der Linguistik verfahren, sprachliche Zeichen vorstellen. Ein Beispiel: „Spiel-te“. Dieses Wort besteht aus zwei sprachlichen Zeichen, deren Bedeutung so zu erklären ist: „Spiel“ kann man grob als Tätigkeit zum bewussten Vergnügen zusammenfassen. Das „-te“ bezeichnen wir als die 3. Person Singular (grammatische Bedeutung). Die Semantik versucht, auf die oben beschriebene Art, Zeichen zu erklären und ihnen eine Bedeutung zuzuschreiben.

Man soll sich aber immer im Klaren sein, dass nicht alle Silben wie beim Beispiel „spiel-te“ auch gleich Zeichen sind. Das Wort „viele“ besteht in Silben unterteilt nicht aus Zeichen, anders unterteilt – „viel-e“ – aber schon.
Genauso wenig sind einzelne Buchstaben oder auch Laute Zeichen.

Wenn sich die Semantik mit allen Zeichen (nicht nur sprachliche), wie zum Beispiel Autoschildern befasst, so ist sie ein Teilgebiet der Semiotik (allgemeine Zeichentheorie).

Die beiden Teilgebiete der sprachlichen Semantik sind Semasiologie und Onomasiologie. Sie sind die beiden Vorgehensweisen um die Bedeutung der Zeichen zu erarbeiten.

Lektüresituation
Lektüresituation besteht aus den beiden Wörtern „Lektüre“ (aus dem lateinischen lectura, legere „lesen“) und „Situation“ (aus dem lateinischen situs „Stelle, Stellung, Sitz“).
Als Lektüresituation bezeichnet man Umstände und die Zeit, in der einen Text, also die Lektüre, gelesen wird. Zum Beispiel wenn man am Morgen eine Zeitung liest. Die Situation wäre hier der Tagesbeginn und die Lektüre wäre eine Tageszeitung, welche in der heutigen Zeit aus Papier oder in elektronischer Form bestehen kann. Lektüresituation kann etwas alltägliches, aber auch etwas ausserordentliches sein (Ferienlektüre).

Sonntag, 30. August 2009

Begrenzbarkeit: Abgrenzung und Gliederung

Vorwort
Ich werde den Begriff Begrenzbarkeit anhand des Textes beleuchten, den ich gerade schreibe. Es gibt verschiedene Kriterien: Wahrnehmbarkeit, Vertrautheit und Sprachlichkeit. Da alle stark verbunden sind, besonders Wahrnehmbarkeit und Vertrautheit, ist es nicht immer einfach zu unterscheiden. Oft bleibt das Sache der eigenen Interpretation.

Hauptteil
Die Hauptfrage, die sich uns bei diesem Thema stellt, ist:
Wo beginnt ein Text und wo endet er?

Beantworten wir diese Frage im Hinblick auf die Wahrnehmbarkeit. Schauen wir diesen Text genauer an. Er ist – in unserem Fall – in einem Fenster auf dem Desktop, wird also begrenzt. Ebenso ist das der Fall bei einem Buch, das mit seinen Buchdeckeln den Text begrenzt. Was nicht heissen soll, dass zwischen den Buchdeckeln wirklich ein Text ist, doch wir nehmen es an, weil wir es so wahrnehmen. Was natürlich wieder viel mit der Vertrautheit zu tun hat, da wir uns gewohnt sind, dass sich in einem Computerfenster oder zwischen zwei Buchdeckeln einen Text befindet.

Was uns dazu bringt, die oben gestellte Frage mit der Vertrautheit zu beantworten. Was uns vertraut ist, sehen wir regelmässig, bewusst oder unbewusst. Sehen wir unseren Text an: Was ist uns an ihm vertraut? Zum einen, dass er in verschiedene Untereinheiten unterteilt ist (Vorwort, Hauptteil, Nachwort, sowie der Hauptteil in kleinere Untereinheiten ohne Übertitel). Die Übertitel sind fett und unterstrichen (auch Hervorhebung genannt), was uns zeigt, dass hier eine neue Untereinheit beginnt. Auch das Layout spielt im Sinne von Format, Leerzeilen und Weissraum (oder in unserem Falle eher Violetraum) zwischen den Zeilen eine wichtige Rolle. Auch wenn sich der Schrifttyp ändert, wie bei dem ganzen Abschnitt, so schliessen wir automatisch, dass der Text hier begrenzt ist. Das alles hat natürlich viel mit der Wahrnehmbarkeit zu tun, da wir das meiste wahrnehmen und dann sofort einordnen.

Kommen wir zum letzten Punkt, der Sprachlichkeit. Wichtige Sätze, wie der vorhergehende, unterteilen und gliedern den Text. Auch Vorwort, Hauptteil und Nachwort strukturieren den Text. Wenn wir an das wortwörtliche Ende dieses Textes schauen, begrenzt dieses den Text auf der sprachlichen Ebene. Andere Beispiele sind zum Beispiel am Ende eines Briefes das Grusswort oder die Unterschrift.

Nachwort

Zum Schluss ist es mir wichtig zu erwähnen, wie eng Sprachlichkeit, Wahrnehmbarkeit und Vertrautheit miteinander einhergehen. Meiner Auffassung nach geht das eine ohne das andere nicht. Ich bin mir bewusst, dass es darüber unterschiedliche Ansichten gibt.

Ende

Sonntag, 23. August 2009

"Beim Leben meiner Schwester" - Jodi Picoult

„In meiner frühesten Erinnerung bin ich drei Jahre alt und versuche meine Schwester umzubringen.“

Beim Leben meiner Schwester, Jodi Picoult

Mit diesem erschütternden Satz beginnt dieses Buch, das ich während den Ferien an einem Tag gelesen habe, 475 Seiten umfassend! Empfohlen hat es mir eine Kollegin, die davon schwärmte. Was mich natürlich neugierig gemacht hat, sodass ich bald einen Bücherladen aufgesucht und das Buch gekauft habe. Schon mit dem ersten Satz, den ich oben zitiert habe, zog es mich in seinen Bann. Völlig übertrieben? Mitnichten. Dieses Buch ist nicht irgendein Buch, sondern dramatisch, realitätsnah, mitreissend und vieles mehr. Während des Lesens habe ich Tränen gelacht und geweint. Ich möchte euch nicht den ganzen Inhalt verraten, da dieses Buch „frisch“ genossen werden soll. Doch eine kurze Kostprobe will ich euch geben.

„Als ich klein war, fragte ich mich nicht, wie Babys gemacht wurden, sondern warum.“

Beim Leben meiner Schwester, Jodi Picoult


Eine Frage, mit der sich Anna auseinanderzusetzen hat, seit sie geboren wurde. Anna Fitzgerald wurde aus dem Grund gezeugt, ihrer Schwester Kate zu spenden. Kate hat Leukämie. Ein schwerer Schock für die Familie, die sich nach der Diagnose dazu entscheidet, ein weiteres Kind zu bekommen, dessen Blutgruppe und Knochenmarkes genau zu jenem von Kate passt. Aber nach dreizehn Jahren verschiedener Spendens weigert sich Anna. Sie wendet sich an Campbell Alexander, einen Anwalt, der dafür sorgen soll, dass sie sich nie mehr ihrer Schwester zur Verfügung stellen muss.

„Beim Leben meiner Schwester“ ist ein Buch, das einem zum Nachdenken zwingt. Jodi Picoult weiss gekonnt, wie sie ihre Leser mitziehen kann. Jede einzelne Person kommt zum Zuge, ihre Sicht darzulegen und verstehen zu lassen, warum sie etwas tut oder getan hat, wie sie mit diesen verschiedenen brisanten Situationen umgegangen ist. Ein trauriges und aufrüttelndes Buch darüber, was der Wert eines jeden Menschen ist.

Doch „Beim Leben meiner Schwester“ hat eine Schwäche: Das Buch zeigt zwischendurch Längen, die stören können. Doch grundsätzlich bleibt es ein überragendes Buch. Es hat für mich einen hohen Wert, da es mir gezeigt hat, dass man vieles erst richtig versteht, wenn man alle Positionen kennt.

Ein hervorragendes Buch, das ich jedem zu Herzen lege.