Sonntag, 22. November 2009

"Wir lachen viel im Schulzimmer" - Tagesanzeiger 26.9.09

Monica Müller interviewte am 26.9.09 anlässlich dem zwanzigjährigen Bestehen des schweizerisch-italienischem Kunstgymnasium zwei Lehrerinnen des Liceo Artistico zu den speziellen Verhältnissen an der Schule. Gabriella Lanfranchi und Loris Scola erzählten von ihren Erfahrungen im Schulalltags. Frau Scola, welche Mathematik lehrt, erklärte, wie schwierig es manchmal sei, Mathematik effizient zu lehren. Da das Fach ab dem zweiten Jahr auf Italienisch unterrichtet wird, steige zum Glück das Interesse der Schüler und der Unterricht, der in Halbklassen geführt wird, wird für viele neu zugänglich. Ihr gefällt vor allem die familiäre Atmosphäre, zu der auch Hausabwart Nicola D’Aguanno beiträgt. Die lockere Stimmung liegt ihr sehr am Herzen, so berichtete sie zum Beispiel von einem witzigen Erlebnis während der Schulstunde. Sie habe im „Liceo eine Heimat gefunden.“ Auch Frau Lanfranchi stimmt mit Frau Scolas Meinung völlig überein, sie, die am Liceo Italienisch unterrichtet. Auch berrichtete sie von der Konfrontation zwischen schweizerischen und italienischen Lehrer: Acht italienische werden von Italien jeweils für fünf Jahre ans Liceo geschickt. Das eröffnet allen neue Blickwinkel. Einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es, wie Frau Scola findet, leider doch: Immer weniger Kinder von Gastarbeitern finden den Weg ins Liceo, obwohl jenes hauptsächlich für sie geschaffen wurde.

Ich habe vieles, dass mir nicht relevant für das Verständnis erschien, weggelassen, so auch die Interview-Form. Mir persönlich hat der Artikel sehr gut gefallen, da die beiden Lehrerinnen, das Klima am Liceo gut wiedergeben.

Sonntag, 15. November 2009

Bewertungen

Lisa

Ich finde, dass du ein aussergewöhnlich schönes Zitat ausgewählt hat und dass es gut zu dem Inhalt deines Blogeintrages gepasst hat. Leider schlichen sich ein paar kleine Fehler ein, was jedoch nicht gross stört. Der Still ist sehr fliessend, man bleibt nicht stecken, was natürlich gut ankommt. Ein bisschen schade fand ich, dass du nur über die erste Woche berichtet hast, wo doch in der zweiten mindestens so viel passiert ist ...
So wie ich das einzuschätzen versuche, hast du dafür eher ein bisschen weniger gebraucht als eine halbe Stunde (wenn nicht, entschuldige!), was ich an den vielen Zwischenräume merke.
Mein Fazit: 4.75


Steffi

Hut ab, Steffi, du hast wieder einmal mich mit deinem charmanten Schreibstil verzaubert. Auch hast du viele Ereignisse geschildert, die ich teile, was meiner Bewertung leider etwas das Unparteiische nimmt. Ich hoffe jedoch deinen Eintrag genügend objektiv bewerten zu können. Was mich stört, ist, dass das Zitat keinen Verweis hat. Dem Umfang nach hast du sicher mehr als eine halbe Stunde dafür aufgewendet. Ich habe nicht viel zu meckern, ausser vielleicht eben, dass die Quelle nicht angegeben wurde.
Mein Fazit: 5.5

Sonntag, 8. November 2009

"Man muss die Welt nicht verstehen, man muss sich nur darin zurecht finden."

„Man muss die Welt nicht verstehen, man muss sich nur darin zurechtfinden.“ – Albert Einstein

Wie recht doch Albert Einstein mit seinem Ausspruch „Man muss die Welt nicht verstehen, man muss sich nur darin zurecht finden.“ (und das nicht nur im übertragenen Sinn) hat. Das wurde allen spätestens in der zweiten Woche klar, in der wir uns bei italienischen Gastfamilien aufhielten. Für jene, die nicht zweisprachig Italienisch/Deutsch aufgewachsen waren – wie die Hälfte der Klasse – wurde die Kommunikation zu etwas viel komplexerem, als man gedacht hatte. Wie man schnell bemerkt hatte, reichen nur drei entschlossene „Nein, danke“, wenn man satt war (wenn überhaupt). Doch auch bei Missverständnisse konnte man sich mit Händen und Füssen verständigen. Auch die italienische Kultur wurde uns näher gebracht: Vom im Sekundentakt gebrauchten Handy bis zum mit Liebe zubereitetem Essen war alles dabei, was einen Schweizer von Italien (nicht) erwartet.
Wohingegen wir in der ersten Woche mehr das Zusammensein in der Klasse geniessen konnten – das im in der schönen Stadt Varese, nahe an der Grenze zur Schweiz – lernten wir in der zweiten Woche in Bisuschio uns in einer völlig anderen Welt zurechtzufinden.
Das Augenmerk möchte ich nicht auf das Besuchen verschiedener Sehenswürdigkeiten legen, nein, auf die Art, wie unbeschwert man sich mit den Italiener anfreunden und sie verstehen konnte.
Zurechtfinden, wie Albert Einstein sagte, ist nämlich gar nicht so schwer. Bei mir klappte dies nach anfänglichen Missverständnissen sehr gut. So begann ich mich zurechtzufinden, ohne dass ich jene Welt verstehen musste. Denn auf was es ankommt, ist Offenheit. Man muss nicht verstehen warum der Korrespondent immer an seinem Handy hing. Man muss nur damit klarkommen, offen dafür sein.
An jener Offenheit fehlt es den Italiener eindeutig nicht. Die Familie meines Korrespondenten und natürlich er selber nahmen mich sehr freundlich auf. Und schon bald war das eingetreten, was mir der Nonno aufgetragen hatte: Ich fühlte mich richtig wohl.
In jener Woche lernte ich den italienischen Alltag von allen Seiten kennen: Das Auto (der ewige Begleiter), italienisches (lautes) Fussball, freie Nachmittage und lautes Lachen.
Nach dieser erlebnisreichen Zeit kann jeder glücklich zurück- und vorausschauen, denn bald kommen unsere Korrespondenten zu uns in die Schweiz. Ich freue mich schon auf weitere Erfahrungen und auf eine weitere schöne Zeit, so wie ich sie erlebt habe.