Sonntag, 8. November 2009

"Man muss die Welt nicht verstehen, man muss sich nur darin zurecht finden."

„Man muss die Welt nicht verstehen, man muss sich nur darin zurechtfinden.“ – Albert Einstein

Wie recht doch Albert Einstein mit seinem Ausspruch „Man muss die Welt nicht verstehen, man muss sich nur darin zurecht finden.“ (und das nicht nur im übertragenen Sinn) hat. Das wurde allen spätestens in der zweiten Woche klar, in der wir uns bei italienischen Gastfamilien aufhielten. Für jene, die nicht zweisprachig Italienisch/Deutsch aufgewachsen waren – wie die Hälfte der Klasse – wurde die Kommunikation zu etwas viel komplexerem, als man gedacht hatte. Wie man schnell bemerkt hatte, reichen nur drei entschlossene „Nein, danke“, wenn man satt war (wenn überhaupt). Doch auch bei Missverständnisse konnte man sich mit Händen und Füssen verständigen. Auch die italienische Kultur wurde uns näher gebracht: Vom im Sekundentakt gebrauchten Handy bis zum mit Liebe zubereitetem Essen war alles dabei, was einen Schweizer von Italien (nicht) erwartet.
Wohingegen wir in der ersten Woche mehr das Zusammensein in der Klasse geniessen konnten – das im in der schönen Stadt Varese, nahe an der Grenze zur Schweiz – lernten wir in der zweiten Woche in Bisuschio uns in einer völlig anderen Welt zurechtzufinden.
Das Augenmerk möchte ich nicht auf das Besuchen verschiedener Sehenswürdigkeiten legen, nein, auf die Art, wie unbeschwert man sich mit den Italiener anfreunden und sie verstehen konnte.
Zurechtfinden, wie Albert Einstein sagte, ist nämlich gar nicht so schwer. Bei mir klappte dies nach anfänglichen Missverständnissen sehr gut. So begann ich mich zurechtzufinden, ohne dass ich jene Welt verstehen musste. Denn auf was es ankommt, ist Offenheit. Man muss nicht verstehen warum der Korrespondent immer an seinem Handy hing. Man muss nur damit klarkommen, offen dafür sein.
An jener Offenheit fehlt es den Italiener eindeutig nicht. Die Familie meines Korrespondenten und natürlich er selber nahmen mich sehr freundlich auf. Und schon bald war das eingetreten, was mir der Nonno aufgetragen hatte: Ich fühlte mich richtig wohl.
In jener Woche lernte ich den italienischen Alltag von allen Seiten kennen: Das Auto (der ewige Begleiter), italienisches (lautes) Fussball, freie Nachmittage und lautes Lachen.
Nach dieser erlebnisreichen Zeit kann jeder glücklich zurück- und vorausschauen, denn bald kommen unsere Korrespondenten zu uns in die Schweiz. Ich freue mich schon auf weitere Erfahrungen und auf eine weitere schöne Zeit, so wie ich sie erlebt habe.

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