Samstag, 5. März 2011

Das Theater und ich

In meiner bisherigen Laufbahn in der Schule bin ich noch nie mit dem Theater direkt in Berührung gekommen. Unser Lehrstoff im Untergymnasium war mehr auf gängiges Literaturlehrmittel als auf Drama ausgerichtet, so beschränkt sich mein detailliertes Wissen übers Theater nur auf zwei Werke: Nathan der Weise und Emilia Galotti, beide von Lessing. Gefallen haben sie mir nicht schlecht, doch vorzustellen, wie sie auf einer „richtigen“ Bühne aufgeführt werden, fiel mir schwerer.

Dass liegt vermutlich daran, dass ich bisher noch nie ein Theater besucht habe, was wohl auch damit zusammenhängt, dass meine Familie nicht sehr daran interessiert ist. Ich selbst aber fand das Theater an sich schon immer spannend, da ich damit denn Gedanke von extremsten Mitfühlens und –Erlebens assoziierte. Es mag pathetisch klingen, doch ich stelle mir vor, dass die Schauspieler eine Art Verbildlichung unserer Gefühle und somit auch unserer Zeit sein können. Obwohl wir mit unserem und dem vergangenem Jahrhundert eher Filme und deren Schauspieler verbinden, sehe ich den Ursprung von wahrhaftigen Emotionen im Theater.

„Alte Schule“ könnte man sagen, doch das wäre eine irrtümliche Bezeichnung für eine Branche, die sich fortlaufend entwickelt und neu definiert. Ein Beispiel dafür wäre das Improvisationstheater, das ein paar Freunde von mir oft und mit grossem Enthusiasmus besuchen. In unserer Klasse gibt es gleich ein Paar, die ins Theater gehen und auf deren Vorführung ich sehr gespannt bin.

Vorfreude auf den anstehenden Theaterbesuch mit der Halbklasse ist genauso vorhanden wie auf das Pausentheater. Ich erhoffe mir von diesem Semester, dass nachher meine bis jetzt unbegründete Begeisterung erhalten, oder sogar gesteigert wird. Beim Einschätzen meiner eigenen Qualität als Schauspieler bin ich eher vorsichtig, da ich bis anhin noch gar keine Erfahrungen gesammelt habe – abgesehen von Primarschulaufführungen. Eventuell wird das dann innerhalb dieses Semesters möglich sein, genau so wie das Sammeln von Basiswissen über Theater und Drama.

Verschiedene rhetorische Mittel – die nicht nur meiner Meinung nach zum Erfolg eines Stückes beitragen – sind mir noch nicht vollständig bekannt, doch auch Szenenbilder und Requisiten könnten einen kleinen Platz im Unterricht bekommen, nur schon hinsichtlich unserer künstlerischer Schule. Auch ist mir klar, dass Theorie genauso dazugehört, was mir nicht weiter schlimm erscheint, da dass nur zur Verbesserung der Praxis beitragen kann.

„Das Leben ist ein Theaterstück ohne vorherige Theaterproben. Darum singe, lache, tanze und liebe ... und lebe jeden einzelnen Augenblick deines Lebens, bevor der Vorhang fällt und das Theaterstück ohne Applaus zu Ende geht.“ (Charlie Chaplin)

Das war in etwa das, was mir immer durch den Kopf schiesst, wenn das Thema Theater aufkommt. Gerade so dramatisch wie das Zitat von Charlie Chaplin wird der Unterricht hoffentlich nicht sein – aber vielleicht wird es den einen oder anderen die Freude am Theater weitergeben.

1 Kommentar:

  1. Den Punkt mit den Bühnenbilder, den Requisiten und auch der Maske gestehe ich dir gerne zu - so etwas würde sich am Liceo eigentlich anbieten. Ich habe auch schon einmal versucht, etwas in diese Richtung (fachübergreifend) zu organisieren, doch gibt es da gewisse Probleme.

    Das grösste dabei ist sicherlich, dass die Halbklassen unterschiedlich besetzt sind. Und der/die entsprechende LehrerIn im Kunstfach müsste auch noch mitziehen...

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