Donnerstag, 1. April 2010

Meine Grossmutter - Eine Person, die mich beeindruckt hatte

1950 – Das KV war eine Männerdomäne: Frauen wurde gesagt, dass ihr Platz hinter dem Kochherd sei. Was nützt einer Frau schon eine Grundausbildung wenn sie eh bald heiraten wird? Meine Grossmutter war da anderer Meinung, und dass ist auch der Grund, warum ich sie für meinen Blogeintrag gewählt habe. Sie war eine der wenigen, die anno damals das KV gemacht hatten – und darum einen sicherlich nicht leichten Weg gegangen sind. Verwunderung bis Abneigung seien die Emotionen gewesen, die ihr entgegenkommen sind. Doch schlussendlich, so erklärte sie mir, sei sie sehr froh, dass sie das KV gemacht habe. Es brachte ihr neben kleinen Rückschläge grosses Lob, Respekt und ein grosses Wissen ein. Das hat mich sehr beeindruckt, da ich das als einen unglaublich grossen und sicher auch schwierigen Schritt erachte, dass man sich dem Strukturdenken widersetzt.

Nach dem KV lernte sie meinen Grossvater kennen, heiratete ihn und ging ihr mit dem Wissen und dem Branche-Kenntnissen mit den Büroarbeiten zur hand. Aus der Ehe gingen drei Knaben hervor, einer davon mein Vater. Heute sehe ich meine Grossmutter als eine fürsorgliche und willenstarke Frau, die ihren eigenen Weg gegangen ist. Und auch wenn sie nicht einer der ersten war und auch nicht schlussendlich einen Beruf weiterverfolgt hatte, ist sie mir in dem Sinne ein Vorbild, dass sie ihren eigenen Weg gegangen ist und sich nicht von ihrem Vorhaben hat abbringen lassen.

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