Sonntag, 12. Dezember 2010

Tetrameter

Vierzeilern mit regulären achtsilbigen jambischen Tetrametern:

Die Bäume, kahl und unberührt,
So unantastbar, grau und kalt,
Berühren mich nur dann und wann,
Wenn ich im Sommer welche seh.

Im Winter mag es passend sein;
Sie fallen in den tiefen Schlaf
Und niemand wagt zu wecken, denn
Die Träume fallen leise weiss.

Doch wenn das warme Sonnenlicht
Durch Kronendächer fällt auf nichts,
Ein Nichts, das schläft, verloren träumt,
Allein inmitten voller Pracht.

Dann hoffe ich in Winternacht,
Dass draussen grüne Bätter hell
Im kalten Winde fortbestehn,
Erinnernd an die Sonnenzeit.

Vierzeiler mit alternierenden jambischen Tetrametern und Trimetern:

Zwei Kinder auf der Strasse, Hand in Hand
Und jeder senkt den Blick
Denn nicht umsonst nennt man sie Tod
Naiv in Kindsgestalt.

Sie laufen fröhlich, absichtslos
wer gehen muss, der kommt,
Zu ihnen, ohne Angst und gibt
Die Hand, dass Leben hin.

Und gehen weiter, Schritt für Schritt.
’Ne schöne Art, nicht wahr?
Zu gehen ohne Angst im Herz,
Nur Hand in Hand mit - uns?


Vierzeiler mit trochäischen Tetrametern:

Unter meiner warmen Decke
Sind die Träume gut versteckt.
Hüten sich gesehen zu werden
Bis die Nacht anbricht.

Farben füllen dann den Himmel
Tanzen bis zum Horizont
Leuchtend, und das Morgengrauen
Scheint für ewig so gebannt.

1 Kommentar:

  1. Schöne Verse - man merkt auf dem Umfang an, dass du mehr als nur Silbenmessen wolltest.

    Abgesehen vom Literarischen, das ich hier nicht wirklich würdigen kann, muss ich noch etwas schulmeisterliche Silbenbuchaltung betreiben:

    Metrisch geht alles auf. Lediglich bei der Anzahl der Hebungen ist dir die innere Poetin zwei mal etwas durchgegangen:

    "Zwei Kinder auf der Strasse, Hand in Hand"
    5 statt 4 Hebungen

    "Bis die Nacht anbricht."
    3 statt 4 Hebungen

    Bei der Trochäenübung hättest du zudem noch auf präziser auf die starken und schwachen Endungen eingehen können (wie im Buch beschrieben...).

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